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INHALTSVERZEICHNIS

Das wichtigste im Überblick

  • Ein Influencer-Vertrag definiert Ziele, Rollen und Rechte und Pflichten der Vertragspartner.
  • Die Festlegung von Kosten, Terminen und Kündigungsmodalitäten gehört zum Vertragsumfang.
  • Eine detaillierte Leistungsbeschreibung hilft, Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden.

Ein Influencer Vertrag ist ein wichtiges Dokument, das die Zusammenarbeit zwischen Marken und Influencern regelt. Wenn Sie als Influencer oder Marke im Influencer-Marketing tätig sind, ist es entscheidend, einen klar strukturierten Influencer Vertrag zu haben, der alle wichtigen rechtlichen Aspekte abdeckt.

In diesem Artikel erfahren Sie, was ein Influencer Vertrag beinhalten sollte, welche rechtlichen Entscheidungen maßgeblich sind und wie Sie einen Influencer Vertrag mit anwaltlicher Unterstützung, so abschließen, dass er für beide Seiten die nötige Sicherheit und den kreativen Freiraum lässt.

Was ist ein Influencer Vertrag?

Ein Influencer Vertrag ist ein rechtliches Dokument, das die Bedingungen und Pflichten der beteiligten Parteien – also des Influencers und der Marke – festlegt. Er regelt alle relevanten Aspekte der Kooperation, wie etwa die Art der Werbung, die Vergütung, die Laufzeit der Zusammenarbeit und die Rechte an den erstellten Inhalten. Ein klar definierter Vertrag schützt sowohl die Marke als auch den Influencer und stellt sicher, dass beide Parteien ihre Interessen wahren.

Warum ist ein Influencer Vertrag wichtig?

Ohne einen rechtlich abgesicherten Vertrag können sowohl Influencer als auch Marken in rechtliche Schwierigkeiten geraten, wenn es um Themen wie Urheberrecht, Werbekennzeichnung oder Datenschutz geht. Durch die Festlegung klarer Bedingungen wird zudem die Zusammenarbeit effizienter und das Vertrauen zwischen den Parteien gestärkt.

Was gehört in einen Influencer Vertrag?

Ein Influencer Vertrag sollte mehrere wichtige Punkte beinhalten, um die Rechte und Pflichten beider Parteien zu schützen. Hier sind die wesentlichen Vertragsbestandteile, die Sie beachten sollten:

  1. Vergütung und Zahlungsmodalitäten
    Es muss klar definiert sein, wie und wann der Influencer für seine Leistungen bezahlt wird. Die Vergütung kann als Festbetrag, Provision oder erfolgsabhängige Boni (z. B. basierend auf Klicks oder Verkäufen) festgelegt werden. Der Vertrag sollte ebenfalls festhalten, wie die Zahlungen erfolgen (z. B. Banküberweisung, PayPal) und wann diese zu erfolgen haben (z. B. nach Veröffentlichung der Inhalte oder nach Erreichen bestimmter Meilensteine).
  2. Art der Zusammenarbeit: Umfang und Leistung
    Der Vertrag sollte detailliert beschreiben, welche Leistungen der Influencer zu erbringen hat. Hierzu gehören:
  • Anzahl der Posts, Storys und Videos,
  • die Plattform(en), auf denen die Inhalte veröffentlicht werden (z. B. Instagram, TikTok, YouTube),
  • etwaige Erwartungen zur Content-Gestaltung (z. B. kreative Freiheit vs. spezifische Anforderungen der Marke).
  1. Rechte an den Inhalten und Nutzung
    Ein wichtiger Punkt im Influencer Vertrag ist die Regelung, wer die Rechte an den erstellten Inhalten besitzt. Werden die Inhalte exklusiv für die Marke genutzt oder darf der Influencer sie auch auf anderen Kanälen verwenden? Der Vertrag sollte auch angeben, ob die Marke die Rechte an den Inhalten für eine bestimmte Dauer oder für eine breitere Verwendung (z. B. Werbung auf anderen Plattformen) erhält.
  2. Kennzeichnungspflichten und Werbung
    Influencer müssen ihre Werbung klar kennzeichnen. Es ist gesetzlich vorgeschrieben, dass Werbung als solche für die Follower erkennbar ist, um Transparenz zu gewährleisten. Der Vertrag sollte genaue Vorgaben zur Kennzeichnungspflicht machen und sicherstellen, dass alle gesetzlichen Bestimmungen, wie die Regeln des Telemediengesetzes (TMG) und der EU-Richtlinien zur Verbrauchertäuschung, eingehalten werden.
  3. Laufzeit, Kündigung und Verlängerung
    Die Laufzeit der Kooperation sowie die Bedingungen für eine Kündigung oder vorzeitige Beendigung des Vertrages sollten festgelegt werden. Hierbei sollten sowohl reguläre Kündigungsfristen als auch etwaige Sonderkündigungsrechte (z. B. bei Verstößen gegen vertragliche Pflichten) definiert werden. Auch die Möglichkeit einer Vertragsverlängerung oder einer verlängerten Partnerschaft sollte optional behandelt werden.
  4. Datenschutz und Vertraulichkeit
    Datenschutz ist ein wichtiger Punkt im Influencer Marketing. Der Vertrag sollte festhalten, wie der Influencer mit personenbezogenen Daten umgeht und ob der Influencer Zugriff auf vertrauliche Informationen der Marke hat. Zusätzlich sollte eine Vertraulichkeitsvereinbarung in den Vertrag aufgenommen werden, die sowohl die Weitergabe von Informationen als auch den Umgang mit persönlichen Daten regelt.
  5. Haftung und Gewährleistung
    Ein Influencer Vertrag sollte auch Haftungsfragen regeln. Welche Haftung besteht bei Urheberrechtsverletzungen, Markenrechtsverletzungen oder Fehlern bei der Werbekennzeichnung? Es ist wichtig, die Verantwortlichkeiten klar zu definieren und gegebenenfalls Schadensersatzansprüche zu regeln.
  6. Erfolgsabhängige Vergütung und KPIs
    Falls die Vergütung des Influencers erfolgsabhängig ist, sollten KPIs (Key Performance Indicators) definiert werden, anhand derer der Erfolg der Kampagne gemessen wird. Beispielsweise könnten Klickzahlen, Engagement-Raten oder Conversion-Raten als Erfolgskriterien festgelegt werden. Der Vertrag sollte auch spezifizieren, wie diese Messgrößen ermittelt und überprüft werden.

Wichtige BGH-Entscheidungen zum Influencer-Marketing

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat in mehreren Urteilen wichtige Maßstäbe für Influencer-Marketing gesetzt, insbesondere bei der Werbekennzeichnung. (Urteile vom 9. September 2021)

Influencer müssen Werbung eindeutig kennzeichnen, um Transparenz zu gewährleisten und rechtlichen Problemen vorzubeugen. Ein Influencer Vertrag sollte daher auch festlegen, wie die Kennzeichnung im Detail erfolgen muss.

Ein bedeutendes Urteil des BGH betraf die Abgrenzung zwischen redaktionellen Inhalten und Werbung. Der Vertrag sollte die rechtlichen Anforderungen an die Werbeausweisung genau ansprechen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Influencer Werbung kennzeichnen

Um rechtliche Vorgaben zu erfüllen und Transparenz zu schaffen, beachten Sie folgende Punkte:

  1. Verwenden Sie klare Begriffe wie „Werbung“ oder „Anzeige“.
  2. Platzieren Sie die Kennzeichnung direkt am Anfang des Beitrags.
  3. Heben Sie die Kennzeichnung optisch hervor, z. B. durch Farbe, Großbuchstaben oder Fettung.
  4. Sorgen Sie dafür, dass die Werbekenntlichmachung während des gesamten Beitrags präsent bleibt, etwa auf jeder Slide oder über die gesamte Videolänge.

Dubai Influencer Vertrag – Was Sie beachten sollten

Dubai hat sich zu einem Hotspot für Influencer-Marketing entwickelt, und die rechtlichen Rahmenbedingungen dort unterscheiden sich von denen in Europa. Ein Dubai Influencer Vertrag muss auf die spezifischen Anforderungen und Vorschriften des Emirats eingehen.

Hierzu zählen strikte Regelungen zur Werbung und Influencer-Aktivitäten. Wenn Sie als Influencer in Dubai tätig sind oder mit einer dort ansässigen Marke zusammenarbeiten, ist es unerlässlich, einen Vertrag zu nutzen, der die lokalen Gesetze und internationalen Standards berücksichtigt.

Ein Dubai Influencer Vertrag sollte beispielsweise auch Regelungen zur Zensur von Inhalten sowie den Umgang mit kulturellen Besonderheiten enthalten.

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Häufig gestellte Fragen

Wie vermeide ich Streit bei Influencer-Kooperationen?

Ein klarer Influencer-Vertrag ist essenziell und sollte Bezahlung, Inhalte und Vertraulichkeit regeln. Eine Konfliktklausel sorgt zusätzlich für klare Lösungen bei Unstimmigkeiten.

Darf ich Influencer-Inhalte nach der Kampagne nutzen?

Die Nutzung von Influencer-Inhalten nach der Kampagne ist nur erlaubt, wenn dies im Vertrag ausdrücklich vereinbart wurde. Standardmäßig endet das Nutzungsrecht mit der Kampagne. Um spätere Konflikte zu vermeiden, sollten klare Regelungen zur Weiterverwendung, z. B. für Werbung oder Social Media, im Vertrag festgehalten werden.

Ist eine Exklusivitätsklausel im Kooperations-Vertrag sinnvoll?

Ja, eine Exklusivitätsklausel kann sinnvoll sein, wenn Sie sicherstellen möchten, dass der Creator während der Zusammenarbeit keine konkurrierenden Produkte bewirbt. Dabei sollte die Klausel jedoch klar formuliert und zeitlich sowie inhaltlich angemessen begrenzt sein, um rechtlich wirksam und für beide Seiten fair zu bleiben.

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